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Essen in Indonesien

Manche Urlauber reisen nicht nur wegen der Sehenswürdigkeiten nach Indonesien. Die indonesische Küche hat es vielen Menschen angetan. Feinschmecker, die offen für unterschiedliche Gerichte und Geschmäcker sind, äußern sich immer wieder begeistert über die kulinarischen Delikatessen in Südostasien.

Welche Rolle spielt Reis in der indonesischen Küche?

Der Reis ist das Grundnahrungsmittel der indonesischen Küche. Er hat seinen Ursprung auf den Inseln Java und Borneo, welche in Indonesien Kalimantan genannt wird. Eingeführt wurde er vor ungefähr 2000 Jahren. Im östlichen Teil des Landes kann Reis jedoch nicht in ausreichenden Mengen angebaut werden. Das liegt an den klimatischen Verhältnissen in dieser Region. Die Niederschläge reichen in der Trockenzeit nicht aus. Aus diesem Grund sind die Pflanzen Maniok und Yams im Osten Indonesiens willkommene Alternativen zum Reis. Außerdem gibt es in diesem Land Menschen, die sich Reis finanziell nicht leisten können und deshalb auf die günstigeren Produkte zurückgreifen.

Indonesisches Essen

Indonesisches Essen ©iStockphoto/Kenishirotie

Was sind die typischen Merkmale der indonesischen Küche?

Neben Reis spielen Fisch und Meeresfrüchte eine wichtige Rolle in der indonesischen Küche. Das ist keine Überraschung, weil es sich um einen Inselstaat mit zahlreichen Küstenregionen handelt. Reis mit Fisch oder Meeresfrüchten und Gemüse kommt in indonesischen Familien häufig auf den Tisch. Fleisch ist in diesem Land ebenfalls sehr beliebt. Vor der Zubereitung wird es in kleine Teile geschnitten, damit die Menschen während einer Mahlzeit kein Messer benötigen. In manchen Regionen ist es üblich, mit den Fingern zu essen. Allerdings darf man die Speisen nur in die rechte Hand nehmen. Die linke Hand gilt als unrein. Die am häufigsten verzehrte Fleischsorte ist Huhn. Bei dem Nationalgericht Ayam Goreng handelt es sich um gebratenes Huhn. Die bekannten Fleischspieße Saté beinhalten oftmals auch Hühnerfleisch. Schweinefleisch ist eine Seltenheit, weil Indonesien ein größtenteils muslimisches Land ist. Nur die Hindus auf Bali und eine Minderheit an Christen nehmen es zu sich. Ein Großteil der Speisen wird mit Sojasoße oder Kokosmilch verfeinert. Als Gewürze werden in vielen Fällen eine Garnelenpaste oder ein scharfer Sambal verwendet.

Wie machen sich die regionalen Unterschiede bemerkbar?

Die Unterschiede zwischen den landestypischen Speisen sind in erster Linie von der Region abhängig, in welcher sie ihren Ursprung haben. Das charakteristische Merkmal der Küche auf Sumatra sind die scharfen Gewürze in den Spezialitäten. Sehr bekannt sind die Gerichte aus der Hafenstadt Padang. In den meisten Restaurants in diesem Ort haben Gäste die Möglichkeit, von sämtlichen angebotenen Speisen zu probieren. Bezahlen müssen sie nur, was sie tatsächlich zu sich genommen haben. Lokale, die sich auf Delikatessen aus Sumatra spezialisiert haben, gibt es auch in anderen Teilen Indonesiens. Die Gerichte auf Java sind deutlich milder für den europäischen Gaumen und zeichnen sich durch einen süßlichen Geschmack aus. Eine Vielzahl an Mahlzeiten wird mit Bohnen zubereitet. Die köstlichen Desserts mit den exotischen Früchten kommen bei älteren und jüngeren Menschen hervorragend an. Die Einwohner von Bali mögen es auch eher süßlich. Auf dieser Insel bekommen Touristen eher ein Gericht mit Schweinefleisch als in den anderen Landesteilen, weil auf Bali zahlreiche Hindus leben und nicht aus religiösen Gründen auf diese Sorte Fleisch verzichten müssen. Makassar ist die Heimat der Brühe Coto Makassar, welche aus Rindfleisch und Gemüse besteht. In manchen Restaurants wird sie mit Rinderknochen und Innereien zubereitet. Als Beilage wird oftmals eine Speise aus Reis namens Ketupat gereicht. Auf Kalimantan wird die Küche von indonesischen, chinesischen und indischen Traditionen beeinflusst. Mehr über die indische Küche erfahren Sie auf Indische-rezepte.net. Reis wird in dieser Region in unterschiedlichen Varianten serviert. Egal ob als Beilage zum Fleisch, mit Gemüse vermischt, mit Eiern gebraten oder in Bananenblättern gedampft – die Einwohner lieben ihn. Auf Menschen mit einer Vorliebe für scharfe Soßen wartet eine große Auswahl an tollen Gerichten. Ganz besonders mutige Touristen probieren gerne von den Schwalbennestern, Heuschrecken oder Haifischflossen, die in manchen Restaurants auf den Teller kommen. Die ethnische Gruppe Minahasa, die auf der Insel Sulawesi beheimatet ist, hat eine für europäische Verhältnisse sehr extravagante Küche. Unter anderem werden dort Hund, Katze und Waldratte gegessen.

Die bekanntesten Gerichte aus Indonesien

Nasi Goreng – das Nationalgericht mit dem chinesischen Ursprung
Nasi Goreng ist das bekannteste Gericht aus Indonesien. Es besteht aus gebratenem Reis mit verschiedenen Beilagen und wird auch hierzulande in zahlreichen indonesischen und chinesischen Restaurants serviert. Der gebratene Reis stammt jedoch nicht aus Indonesien, sondern hat seinen Ursprung in China.
Er wird zunächst gekocht und muss anschließend zwei Stunden ruhen. Zutaten wie Knoblauch, Zwiebeln, Chili und Salz werden zu einem Brei verarbeitet und auf Palmöl in einem Wok angebraten. Anschließend wird Fleisch oder Fisch hinzugefügt, Meeresfrüchte sind auch sehr beliebt. Gemüse, Pilze und Keimlinge werden ebenfalls gerne für Nasi Goreng verwendet. Gewürzt wird die Mahlzeit mit Salz, Pfeffer, Chili, Curry und Kurkuma. Die Indonesier verfeinern das Essen gerne mit einer Sojasoße, einer Chutney oder einem Sambal Oelek. Die Zugabe von Eiern hat sich im Laufe der Jahre immer stärker durchgesetzt. Das kann in Form von Rühreiern geschehen, die unter die Masse gemischt werden, oder mit Spiegeleiern und Omelettstreifen als Beilagen. Mi Goreng lautet die Bezeichnung für dieses Gericht, wenn der Reis durch gebratene Nudeln ersetzt wird.

Saté-Fleischspieße – mariniertes Essen vom Grill

An den Straßenständen Indonesiens gehören die Saté-Fleischspieße zu den beliebtesten Gerichten. Sie bestehen aus Fleisch, welches mit Kurkuma mariniert und anschließend über Holzfeuer gegrillt wird. Die Fleischsorten sind variabel. Saté Ayam lautet die Bezeichnung für die Zubereitung mit Huhn. Rind, Lamm und Ziege sind ebenfalls köstlich. In Gegenden, die nicht muslimisch sind, wird auch die Variante mit Schweinefleisch verkauft. Ihr Name lautet Saté Babi. Meistens werden die Spieße mit einer würzigen Erdnusssoße serviert. Acar ist eine in Indonesien beliebte Beilage, die sehr gut zu diesem Gericht passt. Sie besteht aus diversen Gemüsesorten wie Gurken, Karotten und Schalotten.

Gado-Gado – bei Vegetariern sehr gefragt

Gado-Gado gilt in Indonesien als der Klassiker für Vegetarier schlechthin. Die deutsche Übersetzung dieser Speise lautet „Mischmasch“ oder „Durcheinander“. Bei diesem Gericht handelt es sich um einen Salat, der aus warmem Gemüse zubereitet wird. Neben verschiedenen Gemüsesorten sind auch Kartoffeln und Tofu Bestandteile dieser leckeren Spezialität. Manche Einheimische lassen es sich nicht nehmen, eine Portion Gado-Gado mit einem hartgekochten Ei aufzupeppen. Geröstete Erdnüsse passen ebenfalls hervorragend zu dieser Delikatesse aus Südostasien. Wer sich nicht vegetarisch ernährt, darf selbstverständlich von den Krabbenchips probieren, mit denen ein Teller Gado-Gado häufig dekoriert wird. Wie viele andere landestypische Gerichte wird auch diese Mahlzeit oft in Kombination mit Reis gegessen. Die Erdnusssoße kann mit einer schwarzen Sojasoße namens Kecap Manis verfeinert werden.

Bakso – ein heißer Tipp für den kleinen Hunger zwischendurch

Eine kleine Schüssel Bakso eignet sich bestens für das Stillen des kleinen Hungers zwischendurch. Diese preisgünstige Suppe mit Fleischbällchen findet man an fast jedem Straßenstand in Indonesien. Die Hühnersuppe Bakso Ayam kommt bei Groß und Klein gut an. Die Fleischbällchen müssen jedoch nicht zwangsläufig aus Hühnerfleisch geformt werden. In manchen Fällen werden sie aus unterschiedlichen Fleischsorten hergestellt. Die Einheimischen verfeinern diese Suppe gerne mit verschiedenen Soßen wie zum Beispiel Sambal oder Kecap Manis. Nudeln, Pilz und Gemüse werden auch öfters eingerührt.

Tempeh – eine gelungene Alternative zum Fleisch

Das Angebot für Vegetarier ist in Indonesien sehr abwechslungsreich. Neben Tofu gehört Tempeh zu den Klassikern, die als Fleischersatz fungieren. Dabei handelt es sich um ein fermentiertes Sojaprodukt, welches im Vergleich mit Tofu nicht nur aus Sojamilch hergestellt wird, sondern aus der Sojabohne im Ganzen. Aus diesem Grund hat Tempeh einen höheren Gehalt an Nährstoffen als Tofu. Wegen dem herzhaften Aroma bevorzugen Einheimische oftmals den Verzehr von Tempeh, während Tofu in den meisten Fällen nachgewürzt werden muss. Beide Gerichte kommen meistens in Scheiben auf den Teller. Der große Vorteil des Tempeh ist die Tatsache, dass er auf vielerlei Arten serviert werden kann. In Kombination mit Reis und Gemüse schmeckt er ebenso gut wie in Salaten, Eintöpfen und Suppen. Tempeh existiert in gegrillter, gebratener, gebackener und frittierter Variante. Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten freuen sich vor einer Reise nach Indonesien ganz besonders auf ihn, weil er glutenfrei ist.

Rijstafel – das Erbe der Niederländer

In der Vergangenheit war Indonesien eine niederländische Kolonie. Aus dieser Zeit stammt die von den Kolonialherren eingeführte Rijstafel, die auch heutzutage noch praktiziert wird. Geschäftsleute, Beamte und Plantagenbesitzer kamen auf diese Idee, weil sie sich einen besseren Überblick über die kulinarischen Delikatessen des Landes verschaffen wollten. Bei einer Rijstafel sitzen die Gäste an einem Tisch. Jeder bekommt eine Schüssel Reis. Zusätzlich wird eine Vielzahl an Gerichten aufgetischt, die aus Zutaten wie Fleisch, Fisch, Meeresfrüchten und Gemüse bestehen. Die Gäste dürfen sich nach Lust und Laune bedienen und von allen Speisen kosten. Einen weiteren Teller bekommt man für die Süßspeisen. In Restaurants muss man nur die Lebensmittel bezahlen, die man tatsächlich gegessen hat. Aus diesem Grund ist es möglich, für wenig Geld viele unterschiedliche Köstlichkeiten zu probieren. Manche Einheimische pflegen noch immer die Tradition, das Essen mit den Fingern zu sich zu nehmen. Sehr beliebte Speisen, die häufig bei einer Rijstafel serviert werden, sind zum Beispiel gebratener Fisch in Ingwersoße (Ikan Bumbu), mit einer würzigen Soße gefülltes Omelett (Dadar Isi) und Frühlingsrollen (Lumpia Goreng).

Durian – die Käsefrucht aus dem Dschungelcamp

Die Stachelfrucht Durian gehört zu den beliebtesten Desserts in Indonesien. Hierzulande ist die Frucht aus dem Dschungelcamp von RTL bekannt, weil schon mehrere Teilnehmer die Aufgabe bekamen, eine solche Frucht zu verspeisen. Allerdings ist sie nicht ganz unumstritten. Auf der einen Seite erfreut sie sich großer Beliebtheit bei Einheimischen und Urlaubern. Andererseits gestatten es zahlreiche Hotels und Fluglinien ihren Gästen nicht mehr, diese Frucht mit sich zu führen. Das liegt an ihrem starken Geruch, mit dem viele Menschen ihre Probleme haben. Aus diesem Grund wird sie häufig Käsefrucht genannt.

Weitere beliebte Süßspeisen in Indonesien

Indonesien ist ein echtes Paradies für Naschkatzen. In diesem Land findet man so einige Leckereien, die es in deutschen Geschäften nicht zu kaufen gibt. Die bekannteste Süßspeise im Inselstaat heißt Pisang Goreng. Wer süßen Lebensmitteln nicht widerstehen kann, sollte unbedingt die frittierten Bananen probieren. Die Einheimischen lieben den Bubur Kacan über alles. Das ist ein Brei, der sich aus Mungbohnen, Pandanblättern, Palmzucker und Kokosmilch zusammensetzt. Auf nächtlichen Märkten wird er oftmals angeboten.
Ein erfrischendes Dessert für heiße Tage trägt den Namen Es Buah. Dabei handelt es sich um einen Obstsalat mit Jellys, Eiswürfeln und Kondensmilch. Nachspeisen mit Reis sind in Indonesien natürlich ebenfalls vorhanden. Bubur Hitam besteht aus schwarzem Reis, der meistens warm serviert und mit süßer Kokosmilch vermischt wird. Er hat sich schon öfters als ein leckeres Frühstück für europäische Touristen erwiesen. Pfannkuchen sind in Indonesien auf eine langjährige Tradition zurückzuführen und werden in sehr unterschiedlichen Varianten zubereitet. Die Dadar Gulung haben eine grüne Farbe und werden mit einer Masse aus Kokos gefüllt. Die Serabi werden mit Kokosmilch und Reismehl zubereitet. Ein Schuss Sirup aus Kokoszucker verleiht ihnen einen besonderen Geschmack. Terang Bulan ist eine weitere Sorte Pfannkuchen, die an den meisten Straßenständen erhältlich ist. Mit ihrer Füllung aus Schokolade und Nüssen ist sie besonders sättigend.

Regeln der indonesischen Esskultur – neue Erfahrungen abseits der Heimat

Für Touristen ist es ratsam, sich vor einer Reise nach Indonesien mit den gängigen Regeln der einheimischen Esskultur vertraut zu machen.
Es ist gut zu wissen, dass die Indonesier während einer Mahlzeit wenig bis gar nicht reden. Vor und nach dem Essen sind sie dafür umso gesprächiger.
Man sollte immer nur mit der rechten Hand essen, weil die linke Hand als unrein gilt und für die Säuberung auf der Toilette benutzt wird.
Die Indonesier essen mit Löffel und Gabel. Messer haben auf einem Esstisch nichts verloren.
Wenn man von Einheimischen zum Essen eingeladen wird und Selbstbedienung angesagt ist, sollte man es nicht übertreiben. Wenn der Teller leer ist, wird man nämlich vom Gastgeber aufgefordert, Nachschlag zu nehmen. Dies sollte man nicht ablehnen, weil so ein Verhalten in der indonesischen Kultur als Unhöflichkeit verstanden wird.

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