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Sumba

Die wenig bekannte Sunda-Insel Sumba liegt südlich von Sumbawa, Komodo und Flores – und ist eines der am meisten unterschätzten Reiseziele Indonesiens. Zwar wird auch die ehemalige Sandelholz-Insel Sumba von einem mächtigen Vulkan, dem 1.225 Meter hohen Gunung Wanggameti, dominiert, der Rest der Insel unterscheidet sich jedoch deutlich von den anderen Sunda-Inseln. Insbesondere im Nordosten findet man eine trockene, flache Steppenlandschaft vor, die hauptsächlich von Rindern und Pferden bevölkert wird. Von den einst mächtigen Sandelholzwäldern ist praktisch nichts mehr zu sehen – was nicht ab dem 16. Jahrhundert ausgebeutet und nach Europa gebracht wurde, ist den Flammen zum Opfer gefallen, mit denen in der Vergangenheit weite Flächen gerodet wurden.

Am bekanntesten ist Sumba heute für die Traditionen der Marapu. In den Dörfern mit ihren bienenkorbartigen Bauwerken herrschen noch immer Ahnenkult und alte Traditionen vor. Ihrem Glauben nach wachen die Geister der Ahnen über die Lebenden, die man am besten mit Ritualen und Zeremonien bei Laune hält. Ein ganz besonderes Ereignis ist die Beerdigung eines Familienmitgliedes, die sich über mehrere Monate oder gar Jahre hinziehen kann. Da die Marapu ihre Verstorbenen noch in extrem aufwändigen, großen und teuren Megalith-Gräbern bestatten, muss zunächst ausreichend Geld für die eigentliche Beerdigung angespart oder eingesammelt und der riesige, schwere Grabstein in Auftrag gegeben und fertiggestellt werden. In der Zwischenzeit lagern die Verstorbenen in den Häusern ihrer Familienmitglieder oder im Haupthaus des Dorfes. Die eigentliche Beerdigung zieht sich über mehrere Monate hin, in denen immer wieder zusammen mit anderen Clans und Dörfern Zeremonien abgehalten und Rituale zu Ehren des Verstorbenen abgehalten werden.

Sumba

Sumba ©iStockphoto/Christophe Cerisier

Auf Sumba lässt sich aber nicht nur hervorragend eine fast ausgestorbene Lebensweise studieren, die Insel bietet auch einige wunderschöne Fleckchen zum Erholen, Surfen und Tauchen, die noch weitgehend unbekannt sind. Etwa Praingkareha, eine rund 137 Kilometer vom Hauptort Waingapu entfernte Idylle in großartiger Berglandschaft. Oder Kalala Beach im Süden der Insel, wo beeindruckende Berge auf einen traumhaft schönen Strand treffen. Apropos Strand: Wer weiße, lange, fast menschenleere Traumstrände sucht, wird u.a. in Kuta Beach bei Londalima, Puru Kambera Beach oder auf dem im Süden vorgelagerten Inselchen Manggudu fündig. Unnötig zu erwähnen, das hier auch Surfer, Hochseeangler und Taucher voll auf ihre Kosten kommen…

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