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Tana Toraja und Torajaland

Zu den wohl schönsten und interessantesten Regionen von Sulawesi zählt das Hochland der Toraja (Tana Toraja). Zu erreichen ist die malerische, abwechslungsreiche Landschaft am besten per Bus, wenngleich die Fahrt mit einer Dauer von rund acht Stunden relativ lang erscheint. Die lange Anfahrt vorbei an Bugis-Booten und Reisfeldern, bizarr geformten Karstfelsen und der Kaffeeregion Kalosi lohnt sich jedoch in jedem Fall: Die ehemaligen Kopfjäger sind Besuchern gegenüber mittlerweile sehr gastfreundlich eingestellt und insbesondere um das touristische Zentrum Rantepao gibt es zahlreiche gute Unterkünfte und Guides.

Besonders bekannt ist das Torajaland aufgrund der hier weiterhin gepflegten Traditionen, allen voran die traditionellen Bestattungszeremonien. Die Toraja pflegen einen ganz besonderen Totenkult: Ihre einbalsamierten und im Haus gelagerten Verstorbenen werden im Rahmen einer extrem aufwändigen und teuren Bestattung an einer Felswand in geschnitzten Holzsärgen, in Grabkammern, Beinhäusern oder in Karsthöhlen beigesetzt. Damit verbunden ist je nach rituellem Status ein mehr oder weniger großes Fest, das bis zu zwei Wochen andauern kann.

Wer einen Spaziergang durch die Dörfer der Gegend unternimmt, deren auffällige, prächtig bemalte Häuser in üppig grüne Reisterrassen und Felder eingebettet sind, wird schnell die zahlreichen Holzpuppen, Büffelhörner und Schweinekiefer bemerken, die an den Frontseiten der Häuser bzw. auf Balkons im Fels zu finden sind. Auch sie weisen auf den Totenkult der Toraja hin: Bei den Puppen handelt es sich um die bereits erwähnten Totenpuppen, die Tautaus, während die Büffelhörner und Schweinkiefer für jeden Büffel und jedes Schwein stehen, die für eine Totenfeier geopfert wurden – im Prinzip sind es also Statussymbole, je mehr, umso besser.

Tana Toraja

Tana Toraja ©iStockphoto/Marek Stefunko

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