Rijstafel
Die Rijstafel ist nicht nur vom Namen her eine eindeutig holländische Wortschöpfung. Kolonialbeamte, Geschäftsleute und Plantagenbesitzer führten dieses auch heute noch in Indonesien und Holland überaus beliebte traditionelle Festessen auf Java ein, um einen besseren Überblick über die verschiedenen Spezialitäten der Inseln zu gewinnen.
Bei einer Rijstafel wird eine Auswahl von teils über 100 Gerichten in kleinen und großen Schälchen wie ein Büffet am Tisch angeordnet, an denen man sich bedienen kann. Man selbst erhält eine Schüssel oder einen Suppenteller mit duftendem Reis, an den gewünschten Beilagen bedient man sich nach Herzenslust. Die Saucen sollte man aber nicht miteinander oder mit dem kompletten Reis vermischen, sonst könnte man ja die Unterschiede nicht mehr herausschmecken. Für die immer dazugehörenden süßen Speisen (frittiert oder frisch) erhält man in der Regel einen zweiten Teller.
In Restaurants wird die meist mit etwa ein oder zwei Dutzend Gerichten bereitstehende Rijstafel nur nach dem tatsächlichen Verbrauch abgerechnet, sodass man teils extrem günstig (2-4€) einen Überblick über die indonesischen Köstlichkeiten gewinnt. Unbedingt probieren sollte man dabei „perkeldel“ (Hackfleischbällchen aus Rind und Kartoffeln), „babi ketjap“ (Ferkel od. Lamm in einer köstlichen Sojasauce), „lumpia goreng“ (Frühlingsrollen), „dadar isi“ (mit herzhafter Soße gefüllte Omelettes), „gado gado“ (Gemüse in Erdnusssauce), „acar campur“ (süß-saures Gemüse), „ikan bumbu“ (gebratener Fisch in Ingwersauce) und natürlich die unzähligen Curries und Würzsoßen („sambals“). Als Nachtisch empfiehlt sich ein Blick auf die traumhaft aromatischen Früchte Indonesiens, beispielsweise Rambutans, die vielen Bananensorten oder die Mangostine. Und keine Sorge, wenn Sie sich nicht ganz so sicher sind, wie man bestimmte Früchte isst: Die Einheimischen sind überaus hilfsbereits und auch immer für einen Scherz über die eigene Unbeholfenheit zu haben.