Nationalparks auf Java
Immer mehr Urlauber interessieren sich für Balis große Nachbarinsel Java – und kaum jemand weiß um die Vielzahl und Vielfalt der natürlichen Schätze der Insel. Dabei bieten zahlreiche, zum Teil sehr unterschiedliche Nationalparks einen wunderbaren Einblick in die heimische Flora und Fauna. Der Ujung Kulon National Park, zum Beispiel, umfasst ein rund 1.200 km² großes Gebiet zwischen Gunung Honje und der Südwestspitze Javas und bietet den endemischen Java-Nashörnern einen geschützten Lebensraum. Extrem artenreich präsentiert sich der Park mit seinem Tieflandregenwald, vorgelagerten Inseln, dem Krakatau, Sümpfen, zahlreichen unberührten Stränden und vielfältiger Meeresfauna. Der Park, in dem zuweilen auch Leoparden, Gibbons, Flughunde, Pythons oder Bienenfresser zu sehen sind, kann am besten von Labuan aus erkundet werden, wo auch die Parkverwaltung sitzt, die die Besuchserlaubnis ausstellt. Im Park gibt eine begrenzte Anzahl an Unterkünften, es bietet sich also an, sich im Vorfeld bei der Parkverwaltung danach zu erkundigen.
Auch im Westen Javas trifft man auf faszinierende Landschaften und Tiere, die mittlerweile unter Naturschutz stehen. Etwa im Gunung Gede Pangrango National Park, der sich um die Zwillingsvulkane Gunung Gede und Gunung Pangrango erstreckt. Der Zugang zum Park, der sich im Übrigen auch hervorragend für Wandertouren eignet, erfolgt meist über Cibodas. Übrigens: Hier findet man auch einen spektakulären Botanischen Garten, den Kebun Raya Cibodas, der sich über 125 Hektar erstreckt und extrem seltene Pflanzenarten, darunter 360 Orchideenarten, beherbergt. In direkter Nachbarschaft zum Gunung Gede Pangrango National Park liegt der etwas weniger bekannte (aber dennoch sehr sehenswerte) Mount Haliman Salak National Park. Während sich die höher gelegenen Teile des Parks oftmals nebelig oder wolkenverhangen präsentieren, findet man hier in tieferen Zonen so seltene Tiere wie den Westjavanischen Gibbon oder den Javan Lutung.
Der wohl bekannteste und beliebteste Nationalpark auf Java ist allerdings der Bromo-Tengger-Semeru National Park. Die meisten Besucher interessieren sich jedoch eher weniger für Parkbewohner wie Rhinozerosvogel, Marmorkatze, Leopard oder Javaneraffe, für den spektakulären Madakaripura-Wasserfall oder die idyllischen Seen Ranupani und Ranu Regulo. Die meisten Besucher zieht es schon sehr früh am Morgen hinauf auf den Mount Penanjakan: Von hier aus bietet sich jeden Tag zum Sonnenaufgang ein spektakuläres Panorama über die sich darunter ausbreitende Vulkanlandschaft. Da eine morgendliche Tour zum Mt. Bromo (bzw. mit Blick auf den Bromo) mittlerweile zu praktisch jedem touristischen Programm gehört, sollten Sie jedoch damit rechnen, dass Ihnen hier schon um 5 Uhr morgens regelrechte Menschenmassen begegnen, die entweder zusammen mit einem Guide zum Penanjakan-Gipfel wandern oder sich per Pferd bzw. Esel hinaufbringen lassen.