Regionale Küchen in Indonesien
Trotz aller Gemeinsamkeiten gibt es doch auch einige Unterschiede oder Besonderheiten in den Küchen der einzelnen Regionen. Die Javanische Küche, zum Beispiel, ist generell als die gehaltvollste und abwechslungsreichste indonesische Küche bekannt. Die Fruchtbarkeit der Insel und der relative Reichtum der Einwohner haben viele Rindfleisch- und Binnenfischgerichte hervorgebracht. Die jedoch schmecken je nach Region ganz unterschiedlich. Während man die Gerichte in Zentral- und Ostjava eher süß-sauer zubereitet, ist die Küche im Westen Javas eher malaiisch beeinflusst – hier serviert man Fleisch und Fisch mit grünem Gemüse wie etwa Bohnen, Gurken oder Erbsen.
Bali, als einzige hinduistische Bastion Indonesiens, hat ein reiches Angebot an Schweinefleischgerichten, die besonders zu Festen üppige Dimensionen annehmen können. Gegrillte Ente, Karpfen (beide als Beiprodukte des Reisanbaus) und natürlich Fisch und Meeresfrüchte komplettieren neben den immer vorhandenen, rein vegetarischen Gerichten aus Tofu und Tempe die reichlich gedeckte Tafel.
Sumatras Küche ist in Teilen als besonders scharf bekannt: „lada rimba“ ist ein bekannter, ultrascharfer Pfeffer der Batak im Inselnorden, der vermutlich ganz gut zu Spezialitäten wie „babi panggang“ (Spanferkel, gesäuert und mit Blutsuppe) oder auch der zuletzt 1834 genossenen Spezialität „Amerikanischer Missionar“ passt… Westsumatra ist bekannt für seine Wasserbüffelgerichte, während Südsumatra für den knusprig frittierten Fisch und den würzigen „empek-empek“, eine Art Knödel aus Fisch und Maniok bekannt ist.
Die Küche Kalimantans hat einen besonderes Schwerpunkt auf säuernde Zutaten gelegt – Tamarinde, Zitronengras oder unreife Mangos geben sowohl Gemüse in der „sayur asem rembang“ (saure Gemüsesuppe) als auch Fisch und Hühnchen eine einzigartige, erfrischende Note.
Sulawesi ist wegen seiner endlos langen Küstenlinie natürlich für exzellenten, gegrillten Fisch bekannt, bietet im Landesinneren aber auch exotischere „Gaumenfreuden“ wie Dschungelratte, Flughund … und auch echten Hund. Die Küche der Molukken ist ebenso vom Fischfang geprägt: Thunfisch und Barracudas werden hier gegrillt oder zu Salaten verarbeitet. Eher untypisch wird dazu selten Reis sondern eher Brot und Maniokbrei gereicht.
Das Hochland von Papua ist bekannt für seine Süßkartoffelgerichte, zu denen schon polynesisch anmutende Gerichte wie Hühnchen oder Schwein aus dem Erdofen gehören. Eingewickelt in ein Bananenblatt entsteht so nach mehreren Stunden in der heißen Erde ein ausgezeichnetes Festmahl.