Nationalparks auf Bali
Immerhin rund zehn Prozent von Bali stehen unter besonderem Schutz: Der wilde, unberührte Westen der Insel wird zum größten Teil vom Bali Barat Nationalpark (Taman Bali Barat) eingenommen. Der einzige Nationalpark Balis wurde 1983 gegründet und erstreckt sich über eine Fläche von rund 770 (je nach Quelle auch 780) km².
Das Herz von Taman Bali Barat liegt tief versteckt zwischen den Vulkanen Gunung Kelatakan, Gunung Mesehe, Gunung Merbuk, Gunung Musi, Gunung Prapat Agung und Gunung Sanglang. Hier, im nahezu undurchdringlichen tiefen Regenwald bietet die Region eine Zuflucht für jede Menge seltener Tier- und Pflanzenarten, die nicht selten vom Aussterben bedroht sind. Zwar sind die letzten der hier lebenden balinesischen Tiger mittlerweile ausgestorben – auf Leoparden, Rotwild und sogar die extrem scheuen und bedrohten Zibetkatzen trifft man hier (mit viel Glück und/oder einem guten Guide) jedoch noch immer. Auch zahlreiche seltene Vögel wie der Bali Star fühlen sich hier heimisch.
Das Reservat umfasst aber nicht nur immergrüne Primär- und Monsunwälder, die die Flanken der schwindelerregend hohen Vulkane mit einem dichten grünen Mantel überziehen. Palmsavannen wechseln sich ab mit ausgedehnten Mangrovensümpfen und selbst ein fast ein Kilometer langer Strandabschnitt, extrem artenreiche Korallenriffs und die Insel Pulau Menjangan zählen zum Gebiet des Nationalparks. Bei so viel landschaftlicher Abwechslung und Artenreichtum ist es kein Wunder, dass Taman Bali Barat nicht nur unter Forschern, sondern auch unter Aktivurlaubern sehr beliebt ist. Schmale Wanderwege führen insbesondere durch den etwas lichteren, nördlichen und westlichen Teil des Parks; die Gewässer rund um die Pulau Menjangan zählen zu den besten Tauchrevieren Balis.
Am besten erschlossen ist der Park im Norden bzw. Nordwesten, ganz in der Nähe von Gilimanuk. Hier oder alternativ in Cecik übernachtet man am besten auch, wenn man die Morgenstunden für eine Expedition ins wilde Herz Balis nutzen möchte. Zugang zum Park erhält man jedoch nur mit einer Besuchserlaubnis, die in der Ranger-Station in Labuhan Lalang ausgestellt wird – und mit einem Guide. Touren auf eigene Faust sind zu gefährlich für Besucher und Besuchte gleichermaßen und daher verboten. Ebenso ist es nicht gestattet, im Nationalpark zu übernachten. Zu guter Letzt noch ein Tipp: Wer die Morgenstunden nutzt, kann mit Glück auch nacht- und dämmerungsaktive Tiere entdecken – und hat die Chance, das Reservat ohne Moskitostiche wieder zu verlassen. Vorausgesetzt natürlich man trägt lange Kleidung und nutzt ein gutes Insektenschutzmittel.