Dieng Plateau
Wie das Dieng-Plateau nordwestlich von Yogyakarta und unweit von Borobudur zu seinem Namen kam wird klar, wenn sich das weite, 2.093 Meter hohe Plateau vor den eigenen Augen erstreckt. Überall auf der sumpfigen Caldera eines kollabierten Vulkans blubbert und dampft es, überall sind Zeichen vulkanischer Aktivität zu sehen, zu riechen, zu spüren. Kein Wunder also, dass die Menschen vor hunderten von Jahren diesen Ort Di-Hyang ( „Sitz der Götter“) nannten. Aus Di-Hyang wurde mit der Zeit Dieng, aus dem Sitz der Götter ein beliebtes touristisches Ausflugsziel.
Heute ist es die Mischung aus ursprünglichen Naturgewalten und uralten Tempeln, aus Seen, Kratern und heiligen Plätzen, die die Faszination dieses Ortes ausmacht. Vom Örtchen Dieng aus, das auch einfache Übernachtungsmöglichkeiten bietet, lassen sich einige der interessantesten Plätze erkunden. Den Arjuna-Komplex, beispielsweise, der aus fünf Shiva-Tempeln aus schwarzem Lavagestein besteht und dem mystischen Helden Arjuna gewidmet sind. Von den ehemals mehr als 400 Tempeln sind nach über 1.300 Jahren nur noch acht Tempel erhalten. Der Dunst und Nebel, der hier sehr schnell aufziehen und ebenso schnell auch wieder abziehen kann, verleiht der Szenerie etwas Magisches.
Ebenfalls sehr sehenswert sind die zahlreichen kleineren Krater und Seen, die sich überall auf dem Plateau finden. Aber Vorsicht: Die Erde ist hier noch hochaktiv, den Kratern entweichen neben Schlamm auch immer wieder Gase, die nicht unbedingt gesundheitsförderlich sind (und aufgrund ihres Schwefelanteils auch nicht sonderlich gut riechen). Und so verlockend der Telaga Warna (Colour Lake oder Farbiger See) auch leuchtet, baden oder schwimmen sollte man in dem türkisblauen Wasser nicht. Der See wird aus dem vulkanisch aktiven Untergrund gespeist und ist u.a. relativ stark schwefelhaltig.
Übrigens: Wer angesichts der vulkanischen Aktivitäten ein wenig Vorsicht walten lässt und über gutes Schuhwerk verfügt, kann das Dieng-Plateau zumindest zum Teil auch erwandern. Kleine Pfade führen zu ehemaligen Meditationsstätten und Badeplätzen, zu Javas angeblich höchstgelegenem Dorf Sembungan oder zum 2.263 Meter hohen Gunung Sikunir, der eine fabelhafte Aussicht über das Plateau eröffnet.