Tirta Gangga

Allein schon der Weg nach Tirta Gangga (alternativ: Tirtha Gangga oder Tirthagangga) ist eine Reise wert: Durch sattgrüne Hügel führt er vorbei an einigen der schönsten Reisterrassen Balis, durch kleine Dörfer und folgt man seinen stetigen sanften Anstiegen und plötzlich abfallenden Kurven, erblickt man schon bald das Meer, das verheißungsvoll gegen das üppige Grün des Landes und das tiefe Blau des Himmels anglitzert. Noch aber geht es nicht ans Meer, unser Ziel heißt Tirta Gangga.

Übersetzt bedeutet der Name so viel wie „Wasser des Ganges“ oder „heiliges Wasser“, was bereits einen ersten Hinweis darauf gibt, was uns hier erwartet. Tirta Gangga wäre eigentlich ein kleines, idyllisch gelegenes Dorf – wenn da nicht die Bauwut des Rajas von Amlapura gewesen wäre, der sich für alles begeistern konnte, das auch nur im Entferntesten mit Wasser in Zusammenhang stand. Und so trifft man heute, mitten im Nirgendwo, auf einen königlichen Wasserpalast mit weitläufigem Park und mehrere Becken umfassende königliche Pools, die von einer heiligen Quelle gespeist werden. Leider ist die Anlage nicht im Original erhalten – der große Vulkanausbruch von 1963 und das bald darauf folgende Erdbeben beschädigten sie stark. Die Rekonstruktion erfolgte jedoch originalgetreu, sodass man heute einen relativ authentischen Eindruck davon gewinnen kann, wie es sich als Raja lebte.

Tirta Gangga ©iStockphoto/saiko3p

Ehrfurcht und Zurückhaltung wird man hier jedoch kaum finden – das Areal ist heute in erster Linie ein öffentliches Bad. Die königlichen Pools können kostenlos genutzt werden, eine geringe Nutzungsgebühr wird nur am obersten Becken fällig, das der Quelle am nächsten ist. Wunderbar verbinden lässt sich ein Besuch von Tirta Gangga mit einer kleinen Wanderung in der Umgebung – mit einem abschließenden Bad im heiligen Wasser, natürlich. Danach kann die Entdeckungstour weitergehen – beispielsweise nach Ahmed, ein Fischerdorf, das insbesondere unter Tauchern und Individualtouristen als Geheimtipp gilt.